Donnerstag, 17. Juli 2014

Wir sind Weltmeister!

War das eine WM! Wir schwimmen immer noch mit auf der Woge der Begeisterung und wären am Dienstag am liebsten alle nach Berlin gefahren, um die deutsche Nationalmannschaft in Empfang zu nehmen. Unser Fazit kann an dieser Stelle deshalb nur positiv ausfallen. Zwar sind die zum Teil mangelhaften Schiedsrichterleistungen, schweren Fouls und die Gesamtsituation in Brasilien deshalb nicht vergessen – wir sind im Moment aber in Feierlaune und kurz davor die Kinderschokolade mit dem Kinderkonterfei von Mario Götze in eine Vitrine in unserem Konferenzraum zu platzieren.

Wer aber waren neben Super-Mario die Lieblinge dieser Weltmeisterschaft? 
Wir haben uns umgehört.

„Mein absoluter Favorit war Poldi, auch wenn er nur so wenig gespielt hat. Der Mann ist ultralustig und zusammen mit Schweini einfach super. Marlene, 27

„Natürlich der Herr Müller. Ich finde ihn total authentisch und mag seine intuitive Art Fußball zu spielen. Man weiß ja nicht so richtig, wie die Tore zustande kommen, aber auf einmal ist er drin.“ Britte (56)

„Manuel Peter Neuer, der Mann hat nur vier Bälle nicht gehalten! Wären wir ohne ihn wohl auch Weltmeister geworden? Natürlich hat der Rest auch ein bisschen was dazu beigetragen, aber mein persönlicher Held ist Manuel Neuer: Daumen hoch! Und ohne Ihn, hätte Coke-Zero nicht den echten Geschmack ;o)!“ Kerstin, 31

„Oh Gott :) Ich kenn mich ja nicht so gut aus. Mein Lieblingsspieler war Müller, dessen Namen hat man immer gehört –  er war immer präsent. So konnte ich ihn mir auch merken. Na ja, er hat ja auch für Müllermilch Werbung gemacht.“ Berkant, 32

„Mein Liebling ist Götze, aber auch Schweinsteiger …und Mustafi. Alles in allem hat mir Germany extrem gut gefallen... Brasilien tat mir leid und was die Welt an Messi findet, kann ich nicht nachvollziehen – jedenfalls nicht bei dieser WM…“ Rüdiger, 51

„Alle: alle für einen, einer für alle.“ Christian, 45


Text: Marion Roemer
Foto: Daniela Höhmann

Montag, 14. Juli 2014

Danielas kleines Fußball-Lexikon

Daniela Höhmann: Wieso hat der Mann an der Linie eine karierte Fahne?

Marion Roemer: Eine gute Frage: Ja, warum hat er eigentlich überhaupt eine Fahne? Wedelt er sich oder gar den Spielern in der Bruthitze Brasiliens mit dem Fähnchen Luft zu? Oder leidet er unter einem Aufmerksamkeitsdefizit und möchte auch mal im Mittelpunkt stehen? Manchmal gelingt es ihm dies ja tatsächlich, besonders wenn es mal wieder eine umstrittene Abseitsentscheidung gibt.

Also, die Linienrichter oder ganz korrekt: die Schiedsrichterassisten (von denen gibt es pro Spiel zwei; jeweils einen auf einer der beiden Seitenlinie, vom Eckstoßpunkt bis zur Mittellinie) haben zunächst einmal folgende Grundposition: „Die Schiedsrichterassistenten stehen jeweils auf gleicher Höhe wie der vorletzte Verteidiger oder auf Höhe des Balls, wenn sich dieser näher bei der Torlinie befindet als der vorletzte Verteidiger. Sie wenden ihren Blick stets dem Spielfeld zu.“ Natürlich gibt es auch noch einen dritten Assistenten, der hat aber keine Fahne.

Nun aber endlich zu den Farben und Mustern: Die Fahnen müssen aus hochwertigen Stoff gefertigt sein, der den unterschiedlichen Wetterbedingungen standhält. Häufig verwendet werden die Signalfarben Gelb und Orange. Sie sind sie selbst bei schlechten Wetterverhältnissen gut zu sehen.

Bei unseren Recherchen sind wir allerdings auf unterschiedliche Muster gestoßen. Weder im Regelwerk der FIFA noch in dem des Deutschen Fußballbundes (DFB) haben wir einen Hinweis auf die „Musterregelung“ gefunden. Da haben wir einfach mal den DFB gefragt und folgende Antwort bekommen: "Die Fußballregeln enthalten keine Vorschrift, mit der Ihre Frage beantwortet werden kann. Somit können aus dieser Sicht alle Farben und Muster als zulässig angesehen werden." – also: alles ist möglich, wer hätte das gedacht.





Eindeutiger ist das Regelwerk bei der Verwendung der Fahne. Eingesetzt werden muss dieses Assisten-Hilfsmittel bei
-       Abseitspositionen
-       Ein- und Auswechselungen
-       Fouls und anderen Regelwidrigkeiten
-       Einwürfen
-       Toren
 
Daniela Höhmann: Ja, ganz genau!

Das Zitat stammt aus der Regel 6 der FIFA:
http://de.fifa.com/mm/document/afdeveloping/refereeing/law_6_the_assistant_referees_de_47408.pdf

Freitag, 11. Juli 2014

WM-Finale: Deutschland gegen Argentinien






Als Deutschland das letzte mal Weltmeister wurde, hieß der Gegner Argentinien. Ein gutes Omen? Hier ein Paar Hintergrundinfos zum Spiel:

Hard Facts
Diese Paarung gibt es bereits zum dritten mal bei einem WM-Finale. Dabei gewannen jeweils Argentinien und Deutschland eins: 1986 gewann Argentinien um Diego Armando Maradona mit 3:2 in Mexiko, vier Jahre später war es Andi Brehme der Deutschland in Rom zum Weltmeister machte. Insgesamt gab es sechs WM-Spiele zwischen den beiden Teams, davon gewann Deutschland vier, Argentinien eins und eins endete mit Unentschieden. Die Gesamtstatistik: 20 Spiele, 6 deutsche Siege, 5 Unentschieden, 9 Niederlagen. Das letzte Duell gewann Argentinien mit 3:1 in einem Freundschaftsspiel. Das letzte WM Spiel das Argentinien gewinnen konnte: 1986 im Finale. Danach gab es drei weitere WM-Spiele, die Deutschland allesamt gewann und erzielte dabei insgesamt 6 Tore.

Das Stadion
Estádio Jornalista Mario Filho – besser bekannt als Maracaná. Ein legendäres Stadion, das 1950 zur letzten Weltmeisterschaft in Brasilien errichtet wurde. Damals wurde das Stadion nicht komplett fertig zur WM, dennoch war es weit genug, dass es zum Auftaktspiel 80.000 Fans Platz bot, die eine unglaubliche Atmosphäre erzeugten. Doch die WM endete damals wie heute für die Brasilianer mit einer dicken Enttäuschung: Im Finale, als das Stadion schon 200.000 Fans Platz bot, verlor Brasilien mit 2:1 gegen den kleinen Nachbarn aus Uruguay.

Das Stadion wurde zum Mythos, Spieler wie Garrincha, Zico, Pelé oder Socrates prägten hier ganze Zeitrechnungen. Damals gab es auch Sektoren, die den ärmsten der Stadt die Möglichkeit gab, die Spiele zu besuchen. 1999, als die Kommerzialisierung des Fußballs voranschritt, wurde dieser Sektor geschlossen. Heute ist es – nach dem Umbau wenig überraschend – ein Stadion wie jedes andere. Verkleinert, überteuert, und gibt nur einer privilegierten Gruppe Zutritt. Das deutsche Team durfte hier allerdings noch nie antreten.

Der Gegner
Argentinien hat sich ins Finale gekämpft. Jedes Spiel der Argentinier, die unter anderem mit Messi, Agüero, Higuain, Lavezzi, di Maria oder Garay einige Ausnahmefußballer in ihren Reihen hat, war ein reiner Krampf. Zum Auftakt gab es einen glücklichen 2:1 Sieg gegen Bosnien, die mit einem Eigentor nachhelfen mussten. Gegen den Iran spielte Argentinien praktisch nicht mit, ein Geniestreich von Messi in der 89. Minute reichte zum 1:0 Sieg. Gegen Nigeria war es ein Hin- und Her, dass die Argentinier letztlich mit 3:2 für sich entscheiden konnten. Wer die Hoffnung hatte, in der K.O.-Runde würde es besser werden, wurde enttäuscht. Ein 1:0 nach Verlängerung gegen tapfer kämpfende Schweizer, ein 1:0 gegen Belgien sowie ein Sieg im Elfmeterschiessen gegen bessere Holländer. Jedoch: Argentinien hat alles gewonnen. Die Abwehr stand, ausser gegen Nigeria, immer sehr diszipliniert. Mit einer ähnlichen Spielweise wurde Griechenland 2004 vollkommen unerwartet Europameister. Es ist also Vorsicht geboten.


Text: Karol Klabisch

Donnerstag, 10. Juli 2014

Halbfinal-Review



„En door die oersterk spelende Duitsers waren we verderop sowieso wel ingemaakt, hoor.“ * sagten und dachten sich die Holländer vor und nach dem Spiel und verzichteten gar auf einen Finaleinzug gegen Argentinien. Das heisst übersetzt: "Und durch die urgewaltig spielenden Deutschen wären wir im weiteren Verlauf sowieso weggeputzt worden."



Die „urgewaltigen Deutschen“ hatten am Vortag bereits den Gastgeber aus Brasilien mit 7:1 weggeputzt und hinterliessen unendlich traurige Brasilianer. 

Nach dem Spiel wurde ein älterer Herr gezeigt, der traurig seinen WM-Pokal umarmte und versuchte das Spiel zu verarbeiten. Kurz darauf schenkte er den Pokal einem deutschen Fan mit den Worten: „Nimm ihn mit ins Finale. Wie Du siehst, ist es nicht leicht. Aber Ihr habt es verdient. Gratulation!“


* Zitat der Niederländerin Nicole aus Nootdorp
Text: Karol Klabisch

Dienstag, 8. Juli 2014

Deutschland schafft es ins Finale!


... ist der Tipp von Leif.
Sorry Erik, deine Vorhersage können wir leider nicht akzeptieren.



Fotos: Kerstin Eck
Text: Marion Roemer

Montag, 7. Juli 2014

Danielas kleines Fussball-Lexikon:
Heute mal wieder mit Bekrönt Celik
Warum darf Mesut Özil überhaupt mitspielen?


Berkant Celik: Mesut Özil spielt ja für Arsenal London, oder? Wieso darf der denn für Deutschland spielen? Ist der nicht mehr bei Arsenal unter Vertrag oder brauchen sie ihn gerade nicht?  Also, Özil nur so als Beispiel.

Marion Roemer: Ja, Berkant ist schon viel Wahres dabei: Mesut Özil [ˈmesut ˈœzil] spielt seit September 2013 beim FC Arsenal und ist dort immer noch unter Vertrag. In Diensten dieses Vereins spielt u.a. gemeinsam mit seinen deutschen Nationalmannschaftskollegen Per Mertesacker (gutes Interview!) und Lukas „Poldi“ Podolski in der Premiere League, der höchsten Spielklasse in der englischen Liga.

Im Moment ist er, ja ich glaube so kann man sagen, freigestellt! Die Fußball-Ligen dieser Welt machen eine Sommerpause. Wegen der Weltmeisterschaft in Brasilien startet z.B. unsere Bundesliga erst am 22. August 2014 – aber das nur am Rande.

Die Fußballvereine, wie z.B. der FC Arsenal, stellen ihre Spieler für ihre jeweiligen Nationalmannschaften frei. Wobei frei, ist in diesem Zusammenhang nicht ganz der richtige Begriff, denn die FIFA zahlt für jeden Spieler einen Tagessatz von 2052 € an den Verein, dabei ist unerheblich, ob ein Spieler bei einem Spiel tatsächlich zum Einsatz gekommen ist. Diese Regelung gibt es noch gar nicht so lange und der Fall Roben spielte hier eine wesentliche Rolle. Mehr dazu wird zu gegebener Zeit unser Experte Karol Klabisch an dieser Stelle berichten.

Bei einigen Vereinen läppert sich das ganz schön. Hier ein paar Beispiele:
Der FC Bayern München stellt für die aktuelle WM 14 Spieler (das sind ja mehr als auf dem Platz stehen, wirst du jetzt wahrscheinlich sagen). Eben so viele sind es bei Manchester United (z.B Wayne Rooney und Robin van Persie), 13 Spieler kommen von FC Barcelona (z.B. Lionel Messi, Neymar oder Andres Iniesta) und 12 von Real Madrid (z.B. Cristiano Ronaldo, Karim Benzema und Sami Khedira). Der FC Arsenal stellt übrigens insgesamt 10 Spieler. Drei davon kennen wir ja schon und dazu noch: Olivier Giroud, Bacary Sagna, Laurent Koscielny (alle Frankreich), Jack Wilshere, Alex Oxlade-Chamberlain (beide England), Thomas Vermaelen (Belgien) und Santi Cazorla (Spanien).

Berkant Celik: Das habe ich mir schon gedacht!


Text: Marion Roemer

Freitag, 4. Juli 2014

Danielas kleines Fußball-Lexikon heute mit der Frage: Wieso hat der Mann an Linie eine karrierte Fahne?




Marion Roemer: Eine gute Frage: Ja, warum hat er eigentlich überhaupt eine Fahne? Wedelt er sich oder gar den Spielern in der Bruthitze Brasiliens mit dem Fähnchen Luft zu? Oder leidet er unter einem Aufmerksamkeitsdefizit und möchte auch mal im Mittelpunkt stehen? Manchmal gelingt es ihm dies ja tatsächlich, besonders wenn es mal wieder eine umstrittene Abseitsentscheidung gibt.

Also, die Linienrichter oder ganz korrekt: die Schiedsrichterassisten (von denen gibt es pro Spiel zwei; jeweils einen auf einer der beiden Seitenlinie, vom Eckstoßpunkt bis zur Mittellinie) haben zunächst einmal folgende Grundposition: „Die Schiedsrichterassistenten stehen jeweils auf gleicher Höhe wie der vorletzte Verteidiger oder auf Höhe des Balls, wenn sich dieser näher bei der Torlinie befindet als der vorletzte Verteidiger. Sie wenden ihren Blick stets dem Spielfeld zu.“ Natürlich gibt es auch noch einen dritten Assistenten, der hat aber keine Fahne.

Nun aber endlich zu den Farben und Mustern: Die Fahnen müssen aus  hochwertigen Stoff gefertigt sein, der den unterschiedlichen Wetterbedingungen standhält. Häufig werden die Signalfarben Gelb und Orange verwendet. So sind sie selbst bei schlechten Wetterverhältnissen gut zu sehen.


Bei unseren Recherchen sind wir auf unterschiedliche Muster bzw. Karoarten gestoßen – auch einfarbige Varianten gab es im Angebot. Weder im Regelwerk der FIFA noch in dem des Deutschen Fußballbundes (DFB) haben wir einen Hinweis auf die „Musterregelung“ gefunden (Super Frage, Frau Höhmann). Unsere Anfrage beim DFB wurde wie folgt beantwortet: "Die Fußballregeln enthalten keine Vorschrift, mit der Ihre Frage beantwortet werden kann. Somit können aus dieser Sicht alle Farben und Muster als zulässig angesehen werden." – also: alles ist möglich, wer hätte das gedacht.

Bei den Einsatzmöglichkeiten der Fahnen gibt allerdings klare Anweisungen. Sie werden gezückt bei

-       Abseitspositionen
-       Ein- und Auswechselungen
-       Fouls und anderen Regelwidrigkeiten
-       Einwürfen
-       Toren


Daniela Höhmann: Ja, ganz genau!
 


Das Zitat stammt aus der Regel 6 der FIFA:
http://de.fifa.com/mm/document/afdeveloping/refereeing/law_6_the_assistant_referees_de_47408.pdf


Bildquelle: www.nachrichten.de